Ozzfest Meets Knotfest

Tag 1 – Ozzfest
Am vergangenen Wochenende war San Bernardino das Ziel tausender Metal Fans um Zeugen eines einmaligen Festivals, was es so nie wieder geben wird, zu werden. Ozzfest und Knotfest fanden an diesem Wochenende gemeinsam in der Wüste von San Bernadino statt, und wie Ozzy Osbourne bereits bei der Pressekonferenz im Mai verlauten ließ, sollte dies auch das letzte Ozzfest werden. Passend dazu spielten dann auch Black Sabbath als Headliner, ihr letztes Konzert in Kalifornien und verabschiedeten sich von ihren Fans.

Schon bei der Ausfahrt zum Amphiteater staut es sich und es dauert entsprechend fast 1 Stunde bis man endlich von den Securities in die Parkfläche eingeweist wird. OzzfestMeetsKnotfest wahrscheinlich eines der größten Metal Festivals, die das Amphitheater bisher gesehen hat.

Der Samstag ist sehr heiß, gefühlte 40 Grad und auf dem Festivalgelände bilden sich immer wieder riesige Staubwolken, besonders vor den Bühnen. Festivalerprobte Besucher sind dementsprechend auch mit Mundschutz ausgestattet. Die Mehrheit der Festivalbesucher ist trotz der heißen Temperaturen ganz in schwarz gekleidet.

Die ersten Bands der Monster Energy and Nuclear Blast Bühnen, Goatwhore, Huntress und Devil Driver lieferten soldide Performances und versuchten die Besucher zu animieren und mitzureißen. Bei den Hardrockern von Hatebreed wurde dann auch doe Möglichkeit zum Stagediven genutzt. Suicidal Tendencies wurden mit Sprachgesängen begrüßt. Durch die Circle Pits enstanden vor der Bühne dann kleine Sandstürme.

Auf dem Festivalgelände gab es zudem den “Ring Of Fire” und eine Freak Show für die Besucher.

Rival Sons eröffneten die “Lemmy Stage”. Mit Energie und Charisma spielten sie Songs wie “Electric Man,” “Pressure and Time” und “Open My Eyes.” Die Band von Ex-Black Sabbath Gitarrist Zakk Wylde, Black Label Society, spielten im Anschluß und spielten die Songs “The Beginning … at Last,” “Heart of Darkness,” “In This River” beendeten das Set mit “Stillborn”, was von den Fans mit Begeisterung und Siegerfäusten gefeiert wurden. Opeth spielten, trotz neuem Album, viele altbekannte Songs wie “The Devil’s Orchard” und “Great Conjuration” und teilten mit dem Publikum ihre Erinnerung, als sie das erste mal zusammen mit Black Sabbath in Finnland auf einem Festival gespielt haben (“They were good. They played “Paranoid”…and all the other great songs.” deutsch “Sie waren großartig und spielten “Paranoid” … und all die anderen großartigen Songs.”).

Megadeth lieferten wie immer ein starke Performace ab und versetzen das Publikum mit Nebelrauch und Songs wie “Hangar 18,” “Sweating Bullets”,“Symphony of Destruction”, “The Threat Is Real,” und “Fatal Illusion” zurück in die 80er, der Heavy Metal Primetime. Teil des Publikums fragte sich nach diesem Set, wieso Megadeth nicht direkt vor Sabbath spielten. Diese Ehre wurde Disturbed zu Teil, die eine top Performace lieferten und damit auch die letzten Kritiker überzeugten, dass sie gerechtfertigt vor Sabbath an diesem abend spielten.

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Disturbed eröffneten ihr Set mit “Ten Thousand Fists”, das vom Publikumen mit Fäusten in der Luft gefeiert wurde. Die energiereiche Performce der Band, zusammen mit der Pyro Show auf der Bühne und Auswahl der Songs wie “The Game”,”The Vengeful One”,”Prayer”,”Liberate” und “Stupifyo” wurde bei de Fans mit Begeisterung aufgenommen. Gänsehautstimmung kam bei dem Simon / Garfunkel Cover “Sound of Silence” auf, sowie bei “The Light”, wo das ganze Publikum Lichter in Höhe hielt. Bageschlossen wurde das Set mit “Down With the Sickness” und Sänger David Draiman ließ es sich nicht nehmen, sich bei der Osbourne Familie und den Veranstaltern zu bedanken, dass sie seiner Band vor so vielen Jahren gehlfen haben und so ein großartiges Event auf die Beine gestellt haben.

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Black Sabbath ist dann auch wohl die mit größter Spannung erwartete Band. Mit “Ozzy” Sprachgesängen werden die Herren von den Fans empfangen und Ozzy Osbourne stellt mit Begeisterung fest, daß die Fans genauso verückt sind wie er (engl. “You’re just as crazy as me”) nachdem er kuckucksartige Laute von sich gab und die Fans diese ihm nachahmten. Das Set wurde mit “Black Sabbath” begonnen, bevor Ozzy den nächsten Song “Fairies Wear Boots” ankündigte.

Ganz Oldschool mäßig stellt Ozzy sein Bandmitglieder, Geezer Butler, Tony Iommi und Schlagzeiger Tommy Clufetos vor und wiederholt ihre Namen immer zwei mal (“I can’t fucking hear you”, deutsch. “Ich kann euch verdammt noch mal nicht hören), ob ihm die Fans zu leise jubeln oder ob er sie wirklich nicht hören kann, die Frage bleibt im Raum stehen.

Bei den Songs “Snowblind” und “War Pigs” sieht man die Freude im Gesicht von Ozzy Osbourne wenn er die Fans animiert zu klatschen oder zu jubbeln, was ihm aber immer zu leise zu sein scheint (“I still can’t hear you”, dt. “Ich kann euch immernoch nicht hören”). Osbourne ist mit seiner Eigenart und Performance ein Vollblutentertainer. Immer wieder läuft er von der einen Seite der Bühne zur anderen und animiert die Fans.

Ein herausragendes Drum-Solo lieferete Tommy Clufetos vor dem Song “Iron Man”, bei dem sich viele Zuschauer fragten, ob das wirklich war. Black Sabbath schlossen den abend gebührend mit “Paranoid” ab und verabschiedeten sich mit einer letzten Verbeugung, das von Fans mit dem Metal-Teufelhörnern entgegnet wurde.

Tag 2 – Knotfest

Der zweite Tage startete genauso wie der erste auf dem Festivalgelände mit heißen Temperaturen und knleinen Sandstürmen. Trotz der Temperaturen ließen es sich die Butcher Babies nicht nehmen, einen Feuerspucker in ihre Show zu integrieren, was die Temperaturen vor der Bühne noch einemal um einiges hoch schraubte.

Auch die Fans liessen sich von den Temperaturen nicht abschrecken und kamen verkleidet.

Mit Bands wie Emmure, Suicide Silence, Carnifex und Whitechapel ging der zweite Tag stärker in die Hardcore Richtung. Auch Combichrist, die mehr in die Richtung Industrial gehen, passte gut in das Line Up des nachmittag und frühen abend. Whitechapel schlossen die Performances auf dem Festivalgelände ab und zogen auch die größte Menge and Fans an.

Besonders beliebt wie auch am ersten Tag war der Merch Stand, wo Festivalshirts des Festivals gekauft worden konnten.

Während auf dem Festivalgelände mit dem Wind und Staub gekämpft wurde, verzögerte sich auf der Lemmy Stage der Performance Beginn erheblich. Motionless in White begannen ihr Set nach erheblicher Verspätung mit “Death March,” der aktuellen Singel “570,” “Break the Cycle” und “Reincarnate.” “We are the band you love to hate”, begrüßte der Sänger das Publikum, was an diesem Tag vielleicht aufgrund gekürzter Sets der nachfolgenden Bands etwas mehr stimmte als sonst.

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Während Trivium noch fast ihre ganze angekündigte Set Time bekamen und mit Songs wie “Strife,” “Until the World Goes Cold” und “In Waves” die Fans begeisterten, mussten Anthrax nach 5 Songs ihr Set bereits beenden.

Die schwedische Band Amon Amarth kamen mit Wikinger Schiff auf die Bühne und Sänger Olavi Mikkonen schwengte zur Begrüßung seinen Hammer. Mit Songs wie “Twilight of the Thunder God”, “Deceiver of the Gods” und “First Kill,” “The Way of Gods” und “Raise Your Horns” lieferten sie ein energiereiches Set. Die Songs sind an die nordische Mythologie und Wikingerzeit angelehnt und das spiegelt sich auf in ihrer Performanz. So trinkt Sänger Olavi aus einem Wikinger Horn mit dem er dem Publikum zu prostet und es gibt immer wieder ein kleines Schauspiel, wo entweder mit Pfeil und Bogen oder mit einem Schwert ein Wikinger getötet wird.

Thrash-Metal Ikonen Slayer eröffneten das Set mit “Repentless” und mischten Klassiker wie “War Ensemble,” “South of Heaven,” “Raining Blood” mit neuerem Material wie und “You Against You”. Die Pyro Show unterstütze die psychodelic Performace und das Set wurde mit “Angel of Death” abgeschlossen.

Mit großer Spannung wurde der Auftritt von Slipknot erwartet. Schon im vorraus hatte die Band verkündet, dass sie alle Songs des Albums “Iowa” spielen würden. Die Bühne ist mit einem weißen Vorhang verdeckt und verstärkte nur die mit Spannung erwartet der Performance. “Dream Weaver” von Gary Wright läuft als Vorspann und mit dem Ende des Songs, fällt dann auch der Vorhang. Mit (515) und People=Shit beginnt sie “Iowa” Show. Die Setliste entspricht der Titelliste des Albums und die Jungs tragen die roten Jumpsuits aus der “Iowa” -Zeit. Bei der explosiven Performance der 9 Jungs aus Iowa, wäre es fast nicht aufgefallen, dass Sänger Corey Taylore mit Halskrause auf der Bühne steht. Die hindert den Frontman aber nicht an seiner Performance, obwohl auf Hedbanging verzichtet wird, und die Halskrause verschwindet nach 3 Songs.

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Sänger Cory Taylor wird auch sehr emotional und wiederholt mehrmals, dass sie alle eine Familie sind und die Fans nicht vergessen sollen, dass sie Teil dieses ganzen seien.

Die Songs “Disasterpiece”, “My Plague” und “The Heretic Anthem” waren die Höhepunkte des Sets, während Songs wie “The Shape”, “Skin Ticket,” “New Abortion” und “Iowa” zum ersten mal überhaupt live gespielt wurden und gemischt aufgenommen wurden. Besonders “Iowa”, der als Zugabe gespielt wird, kann das Publikum zum Ende nicht wirklich überzeugen. Man merkt dem Publikum, die sich ein traditionelles Slipknot Set mit Songs aus all ihren Alben gewünscht hätten, die Enttäuschung an. Jedoch handelt es sich bei Slipknot nicht eine herkömliche Band. Für viele Bands käme es bestimmt nicht in Frage so ein Set zu spielen, denn obwohl sie Fans über Songs freuen, die noch nie gespielt wurden, kommen zu Festivals nicht nur eingefleischte Fans, die so eine Performace dann nicht verstehen. Hingegen haben Slipknot mit diesem experimemntellen Set wieder bewiesen, dass sie keine traditionelle Band sind und es auch wagen gegen den kommerziellen Gedanken ein experimentelles Set zu spielen.

Bilder zu Tag 1 – Ozzfest und Tag 2 – Knotfest

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